Schlaganfall

Der Schlaganfall (Apoplex, Hirnschlag)

Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Er wird auch Apoplex oder Apoplexie, Gehirnschlag, Hirninsult, apoplektischer Insult oder zerebraler Insult genannt. Hierbei muss schnellstens eine ärztliche Behandlung erfolgen! Anderenfalls sterben so viele Gehirnzellen ab, dass der Patient bleibende Schäden, wie Lähmungen oder Sprachstörungen davontragen oder sogar sterben kann. Jedes Jahr erleiden rund 200.000 Menschen in Deutschland einen Hirnschlag.

Symptome

Akute Muskelschwäche, Lähmungs- und Taubheitsgefühle im Bereich einer Körperhälfte, plötzliche Seh- und Sprachstörungen, akute und sehr starke Kopfschmerzen, akuter Schwindel, Sprechstörungen etc.

Schlaganfall-Test (FAST-Test): Bitten Sie den Patienten, nacheinander zu lächeln (F wie face), beide Arme gleichzeitig zu heben (A wie arms) und einen einfachen Satz nachzusprechen (S wie speech). Hat er dabei Probleme, liegt wahrscheinlich ein Schlaganfall vor und Sie sollten schnell den Notarzt alarmieren (T wie time).

Risikofaktoren

Neben dem Rauchen sind ein erhöhter Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte oder Diabetes als häufigste Ursachen zu nennen, aber auch Herzrhythmusstörungen, wie z.B. Vorhofflimmern. Wer schon einmal einen Schlaganfall hatte, trägt ein erhöhtes Risiko innerhalb der nächsten zehn Jahre einen weiteren Apoplex zu erleiden.

TIA

„TIA“ (transitorische ischämische Attacke): Ein Schlaganfall kommt meist aus heiterem Himmel. Manchmal kommt es zu einer vorübergehenden Durchblutungsstörung, der „TIA“ (transitorisch ischämische Attacke), mit Lähmungen oder Sprachstörungen, die Symptome bilden sich innerhalb von 24 Stunden zurück. Der nächste Schlaganfall lässt nicht lange auf sich warten.

Es gibt aber eine Untersuchung, die viel über den Zustand der Blutgefäße und somit auch über das Schlaganfallrisiko sagen kann:

Die Ultraschalluntersuchung der Halsarterien.

Lassen Sie Ihren Facharzt beraten.

Schlaganfallnachbehandlung

Die akute Schlaganfallbehandlung erfolgt auf der „Stroke Unit“ im Krankenhaus. Nach erfolgter Rehabilitation ist eine langfristige Betreuung im ambulanten Bereich nach Entlassung sinnvoll. Es werden regelmäßige Ultraschallkontrollen der hirnversorgenden Gefäße durchgeführt. Da es nach einem Schlaganfall zu Epilepsien kommen kann, werden auch regelmäßig Elektroenzephalographien durchgeführt und somit die Krampfbereitschaft des Gehirns frühzeitig erkannt. Bei Bedarf werden weitere Therapien (Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie) veranlasst.

 

Polyneuropathie

Polyneuropathie

Als Polyneuropathie bezeichnet man systemisch bedingte Schädigungen von mehreren Nerven.  Die Folge davon sind Missempfindungen, Sensibilitätsstörungen und Schmerzen in den Versorgungsgebieten der betroffenen Nerven.

Bei den meisten Polyneuropathien sind Nerven des willkürlichen Nervensystems, v.a. in den Extremitäten, betroffen. Im Verlauf der Erkrankung haben Betroffene oft Schwierigkeiten, bestimmte Muskelgruppen zu kontrollieren, es kommt zu Muskelzucken, Krämpfen, Bewegungsunruhe und zu Schmerzen im Bereich der geschädigten Nerven.

Ursachen einer Polyneuropathie

Die häufigsten Auslöser für eine Polyneuropathie sind Diabetes mellitus und chronischer Alkoholmissbrauch. Weitere Ursachen können hormonell-, verletzungs- sowie infektiösbedingt sein, auch Nährstoffmangel, toxische Substanzen, innere Erkrankungen sowie Tumoren können ursächlich dafür sein.

Formen der Polyneuropathie

Polyneuropathien lassen sich grundsätzlich in genetische oder erworbene Polyneuropathien teilen. Die erworbene Polyneuropathie ist die häufigere Form. Diabetiker sind besonders gefährdet, an einer erworbenen Polyneuropathie zu erkranken.  Das liegt daran, dass es bei schlecht eingestellter Zuckerkrankheit zu Schädigungen der kleinsten Gefäße kommen kann.

Die diabetische Polyneuropathie beginnt oft in den Zehen und Füßen mit herabgesetzter Sensibilität. Darüber hinaus ist oft auch das vegetative Nervensystem in dieser Form betroffen.

Angeborene Polyneuropathien sind eher seltener. Ihnen liegen vererbbare Krankheiten, wie Enzymdefekte, veränderte Proteine oder eine eingeschränkte Nervenleitgeschwindigkeit zugrunde.

Symptome

Die ersten Symptome sind ein Kribbeln sowie Taubheitsgefühle der Finger oder der Zehen. Oft werden diese Symptome von Schmerzen oder Krämpfen begleitet. Bei manchen Betroffenen sind auch Muskelkraft und Muskelfunktion beeinträchtigt – zum Beispiel fallen Gegenstände aus der Hand oder es entsteht ein unwillkürliches Bewegungsmuster der Beine (Restless legs-Syndrom). Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Verschlechterung der Schmerzen, zu einer Muskelschwäche und Muskelabbau, einer Gangunsicherheit, zu einem verminderten Temperaturempfinden, zu einer verminderten Sensibilität an den Extremitäten sowie zu schmerzlosen Wunden und brennendem Schmerzgefühl der Haut.

Die vegetativen Symptome sind Schwindel, Blutdruckregulationsstörungen, Magen-Darm-Beschwerden, Verstopfung, Durchfall, Blasenentleerungsprobleme sowie Impotenz.

 Apparative Diagnostik

Die Elektroneurographie misst die Nervenleitgeschwindigkeit eines bestimmten peripheren Nerves. Die Elektromyographie misst elektrische Spannungen im Muskel, aus denen der Neurologe Rückschlüsse auf eine Reizleitungsstörung des zu versorgenden Nerves ziehen kann.

Bei der Lumbalpunktion wird Flüssigkeit (Liquor) aus dem Subarachnoidalraum des Rückenmarks entnommen und anschließend auf Antikörper, Tumorzellen oder ein entzündliches Geschehen untersucht.

Eine Biopsie peripherer Nerven könnte ebenfalls zur Beurteilung herangezogen werden.

Ergänzend werden Laboruntersuchungen zur weiteren Abklärung, wie z.B. Nierenerkrankung, ein Mangel an den Vitaminen B12 und B1, B3, B6, Folsäure sowie Vitamin E.

Wie wird eine Polyneuropathie behandelt?

Die Therapie der Polyneuropathie richtet sich in erster Linie nach der Therapie der Grunderkrankung. Gegen die Schmerzsymptomatik werden Medikamente, die zur Behandlung von Krampfleiden (Antikonvulsiva) oder Depressionen (Antidepressiva) eingesetzt, reicht das nicht aus, sind Opioide das erste Mittel der Wahl, als Ergänzung eignet sich die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS).

Zur Behandlung der diabetischen Polyneuropathie eignet sich vor allem die Gabe von Alpha-Liponsäure und Vitamin B1, alkoholische Polyneuropathien sprechen ebenfalls gut auf eine Vitamin B1-Substitution an.

Eine vollständige Heilung ist meist nicht möglich. Es hängt unter anderem vom Zeitpunkt der Diagnose, der zugrundeliegenden Erkrankung und dem Ausmaß der bereits bestehenden Nervenschädigung ab.

Rehabilitation: 

Wenn bisherige Behandlungen nicht zur gewünschten Beschwerdefreiheit geführt haben, ist ein Reha-Aufenthalt eine sinnvolle therapeutische Ergänzung.

 

Parkinson

Morbus Parkinson:

Parkinson-Krankheit oder Schüttellähmung ist die zweithäufigste Erkrankung des Gehirns. Allein in Deutschland leben circa 300.000 Betroffene. Sie läuft sehr langsam ab und es wird vermutet, dass die eigentliche Ursache, der eigentliche Beginn der Erkrankung 10 – 15 Jahre vor den eigentlichen Symptomen auftritt. Die Ursachen dafür sind nicht vollständig geklärt. Eine Heilung für diese Erkrankung gibt es bisher nicht. Die Symptome der Erkrankung lassen sich jedoch gut therapieren. Daher ist es wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und eine Therapie einzuleiten.

Symptome:

  • Bewegungsarmut (Akinese):
    Der Gang wird langsamer, die Schritte werden kleiner, es fällt schwerer, eine Bewegung zu beginnen oder eine Bewegung zu stoppen. Die Feinmotorik ist meist ebenso betroffen. Das Sprechen wird zunehmend leiser und monoton. Es kommt zu verminderter Mimik (Maskengesicht).
  • Muskelsteife (Rigor):
    Die Muskeln bleiben dauerhaft angespannt und schmerzen. Hier sind meistens der Hals und die Beine betroffen.
  • Zittern in Ruhe (Ruhe Tremor):
    Dabei sind die Hände besonders betroffen, bei Bewegung nimmt die Symptomatik ab, durch Stress verstärkt sie sich. Das Essen und Trinken fällt schwerer. Die Schrift wird kleiner und undeutlicher.
    Daneben kommt es zur Bildung von unspezifischen Symptomen, wie zum Beispiel Depressionen, Schwindel und Verdauungsprobleme sowie vermehrte Talgproduktion.

Ursachen:

Bis heute sind die Ursachen für M. Parkinson nicht gänzlich geklärt. Es werden jedoch verschiedene Formen unterschieden. Die Parkinsonsymptome können durch verschiedene Hirnerkrankungen hervorgerufen werden, z.B. durch Entzündungen, degenerative Hirnerkrankungen, wie Demenz oder als Folge von Tumoren. Die häufigste Form des M. Parkinsons ist jedoch die idiopathische Parkinson-Krankheit. Dabei gehen Nervenzellen zugrunde, die Dopamin produzieren. Das Dopamin beeinflusst die elektrischen Signale zu den Muskeln und steuert damit die Muskelkontraktionen. Bei Dopamin-Mangel fällt es schwer, Bewegungen zu koordinieren oder diese in Gang zu setzen.

Diagnostik:

Parkinson ist meist eine klinische Diagnose. Der Arzt stellt die Diagnose anhand der Anamnese und der klinischen Untersuchungen. Um die Diagnose zu sichern, wird manchmal der sogenannte L-Dopa-Test durchgeführt.
Im Frühstadium ist die Parkinson-Krankheit nicht immer gut von anderen Erkrankungen zu unterscheiden. Manchmal bedarf es einer Kernspintomografie (MRT). Alternativ kann eine sonographische Untersuchung des Hirnstamms die typischen Veränderungen nachweisen.

Therapie:

Medikamente, die das Dopamin ersetzen, können die Symptome im Anfangsstadium lindern. Da die Parkinsonmedikamente das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindern können, müssen diese bei unzureichender Wirkung ständig angepasst werden. Eine begleitende Ergotherapie hilft dem Patienten, die alltäglichen Tätigkeiten und die Bewegung zu verbessern. Wird die Stimme leiser und undeutlicher, ist hier eine logopädische Therapie sinnvoll.
Bei unzureichender Wirkung der Parkinson-Medikamente könnte eine tiefe Hirnstimulation angeboten werden. Dazu ist eine Operation zum Einsetzen von Hirnelektroden notwendig.

Krankheitsverlauf:

Die Krankheit fängt schleichend an. Es vergehen Jahre, bis die Diagnose gestellt wird. Im Frühstadium können Medikamente die Symptome deutlich verbessern. Nach 5 – 10 Jahren verstärken sich meistens die Symptome wieder. Es kommt zur Abwechslung zwischen Bewegungsarmut und normaler Beweglichkeit.
Im Spätstadium der Parkinsonerkrankung sind die Patienten bei Alltagsaktivitäten wie Essen und Trinken, Anziehen und Körperpflege oft auf Hilfe angewiesen. Das Sprechen wird leiser und die Patienten leiden meistens unter Schluckstörungen.

 

Schnarchen und schlafbezogene Atemstörung

Welche Ursachen hat Schnarchen?

Durch eine Einengung des oberen Atemweges wird der Atemstrom abgebremst und der notwendige „Luftpolster“ hinter den Weichteilen (Gaumensegel, Zäpfchen und Zungengrund) wird kleiner. Wenn diese Weichteile zu vibrieren beginnen, können dadurch Schnarchgeräusche entstehen.

Wie entsteht eine Schlafbezogene Atemstörung (Schlafapnoe)?

Eine Schlafapnoe entsteht, wenn die Muskulatur in den oberen Atemwegen erschlafft. Dadurch verengt sich der Atemweg im Rachenbereich oder blockiert sogar ganz, wodurch beim Ein- und Ausatmen laute Schnarchgeräusche entstehen.

Welche Symptome weisen auf eine Schlafapnoe hin?

Schnarchen, starke Müdigkeit am Tag, Konzentrationsstörungen, nächtliches Schwitzen und häufiges Wasserlassen, plötzliches Erwachen, manchmal mit Herzrasen und Luftnot, trockener Mund beim Aufwachen, Kopfschmerzen am Morgen und Potenzprobleme.

Welche Folgen hat eine Schlafapnoe?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörung, Herzinfarkt. Im Bereich der neuropsychiatrischen Erkrankungen kann eine Schlafapnoe zur Depression, chronischen Erschöpfung mit Tagesmüdigkeit  und Schlaganfall führen.

Wie wird eine Schlafapnoe diagnostiziert?

Beim Verdacht auf eine obstruktive Schlafapnoe fragen Ärztinnen und Ärzte zunächst nach dem Ausmaß der Beschwerden und nach den Lebensgewohnheiten. Dann schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Sollte anamnestisch und klinisch ein Verdacht auf eine Schlafapnoe bestehen, dann ist eine apparative Untersuchung mit einem tragbaren Gerät (Polygraphie) indiziert.

Das ambulante Schlaflabor des Neurozentrums Wetterau bietet eine umfassende Diagnostik und Beratung der Therapie bei Schnarchen und Schlafapnoe an. Falls Sie sich für die Diagnostik und Behandlung des Schnarchens interessieren, Sprechen Sie uns bitte an.

Epilepsie

Der epileptische Anfall ist ein Krampfleiden, welcher durch plötzliche elektrische Entladung der Nervenzellen in einer oder mehreren Hirnregionen entsteht.

Man unterscheidet eine idiopathische sowie eine symptomatische Epilepsie. Bei einer idiopathischen Epilepsie ist keine strukturelle Hirnerkrankung festzustellen. In diesem Fall ist meistens eine positive familiäre Anamnese zu eruieren.

Unter symptomatischer Epilepsie versteht man die Epilepsieformen, die auf eine strukturelle Hirnerkrankung zurückzuführen sind.

Ursache: 

Die Ursache für eine idiopathische Epilepsie ist meistens eine genetische Anfälligkeit, ohne eine Hirnläsion zu detektieren.

Für die symptomatischen Epilepsien sind strukturelle oder metabolische Ursachen zu nennen:

Strukturelle Ursachen:

  • Schlaganfall
  • Hirnblutungen
  • Hirnabszess
  • Hirntumoren
  • Hippocampussklerose
  • Hirnatrophie

Metabolische Ursachen:

  • Blutzuckerentgleisungen bei Diabetes
  • Niereninsuffizienz
  • Hyponatriämie

 Diagnostik:

Ereignet sich der erste epileptische Anfall, so sollte folgende Diagnostik durchgeführt werden:

  • Labor: Blutbild, Nierenwerte, Leberwerte, Blutzucker sowie Elektrolyte
  • Bildgebung: Kernspintomographie des Schädels, bei Akutdiagnostik Computertomographie des Schädels
  • Elektroenzephalogramm (EEG)

Therapie:

Eine Epilepsie wird in der Regel medikamentös behandelt. Hierfür stehen mittlerweile zahlreiche sogenannte „Antikonvulsiva“ (Medikamente gegen epileptische Anfälle) zur Verfügung. Für ausgewählte Patienten kommen auch epilepsiechirurgische Eingriffe in Frage, bei denen ein Teil des Gehirns, der die Anfälle verursacht, entfernt wird.

Schwindel

Unter Schwindel versteht man 2 verschiedene Empfindungen, entweder dreht sich die Welt um den Kopf (Drehschwindel) oder aber man fühlt sich beim Laufen unsicher (Schwankschwindel).

Drehschwindel:

Die meisten Ursachen eines Drehschwindels sind auf eine Störung im Gleichgewichtsorgan im Innenohr zurückzuführen. Je nach Dauer des Schwindels und Begleitsymptomatik (Übelkeit und Erbrechen, Ohrgeräusche und Augenbewegungen) sind verschiedene Arten des Drehschwindels zu unterscheiden. Die häufigsten Erkrankungen, welche einen Drehschwindel verursachen sind:

  • Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
  • Morbus Menière und
  • akuter einseitiger Vestibularisausfall (früher Neuritis vestibularis)

Schwankschwindel:

Die Krankheiten, welche einen Schwankschwindel verursachen, sind vielfältig. Die

  • Störungen im zentralen sowie peripheren Nervensystem,
  • kardiovaskulären Erkrankungen sowie
  • psychische Komponente

tragen zu einem Schwindelgefühl bei. Die häufigsten Erkrankungen, die mit einem Schwankschwindel einhergehen, sind

  • Erkrankungen des Kleinhirns (Schlaganfall und Tumoren),
  • Polyneuropathien (Schädigung der peripheren Nerven) und
  • phobischer Schwankschwindel

Diagnostik

Die Abklärung eines Schwindels benötigt eine ausführliche Erhebung der Anamnese sowie klinische Untersuchungen. Ergänzend sollten auch zusätzliche apparative Untersuchungen, wie

  • EEG,
  • AEP sowie
  • Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße

und bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen.

Therapie:

Wird die Ursache des Schwindels gefunden, kann eine individuelle therapeutische Entscheidung getroffen werden.

In unserer Praxis werden sämtliche apparativ-neurologischen Untersuchungen zur Abklärung des Schwindels angeboten.

Multiple Sklerose

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine häufige entzündliche und degenerative Erkrankung des zentralen Nervensystems, die sich mit einer Vielzahl von Symptomen, vor allem zwischen 2. bis 4. Lebensdekade präsentiert.

Die Ursache ist nach wie vor ungeklärt. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Das Immunsystem produziert fälschlicherweise Antikörper gegen Proteine der Hüllschicht der Nervenfasern im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), in diesem Fall die Hüllschicht der Nervenfasern.

Symptome:

Die Symptome der Erkrankung sind vielfältig. Häufige erste Multiple-Sklerose-Symptomatiken sind vor allem Sehstörungen aufgrund einer Sehnerventzündung (Optikusneuritis) und/oder Gefühlstörungen der Haut.

Symptome der Erkrankung im Überblick:

  • Sehstörungen, z.B. Verschwommensehen oder Schmerzen bei Augenbewegungen
  • Gefühlsstörungen der Haut, wie Kribbeln, Missempfindungen oder Taubheitsgefühl
  • Kraftminderung der Extremitäten oder halbseitige Lähmungen
  • Störung der Koordination, Unsicherheit beim Gehen oder Greifen
  • Schnelle Erschöpfbarkeit
  • Störungen der Blasen- und/oder Darmentleerung z.B. Harninkontinenz, Harnverhalt, Verstopfung
  • Sprach- oder Sprechstörungen
  • Verminderte Aufmerksamkeit, beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis
  • Sexuelle Funktionsstörungen
  • Depressive Verstimmungen, Depression

Verlauf:

  • Schubförmig remittierende MS: Häufigste Verlaufsform. Die MS-Symptome treten schubförmig auf und nach den Schüben bilden sie sich vollständig oder unvollständig wieder zurück
  • Primär progrediente MS: Fortschreiten der Symptome von Anfang an ohne komplette Rückbildung, manchmal mit aufgesetzten Schüben
  • Sekundär progrediente MS: Entwicklung einer progredienten Verlaufsform aus einer schubförmigen remittierenden MS.

Therapie:

  • Schubtherapie: Bei akuter Symptomatik sollte eine Schubtherapie erfolgen. Hier ist die Therapie der Wahl ein hoch dosiertes Cortison (Methylprednisolon 500 bis 1000 mg) für 3 bis 5 Tage. Bei fehlendem Ansprechen auf Cortison sollten andere Therapieverfahren, wie Plasmapherese (Blutwäsche) in Betracht gezogen werden.
  • Schubprophylaxe: Damit weitere Schübe verhindert werden können, sollte je nach Verlaufsform der Erkrankung eine individuelle Therapieentscheidung getroffen werden. Das Ziel der Therapie ist ein sogenanntes NEDA-Concept (No Evidence of Disease Activity) und es bedeutet kein Hinweis auf Krankheitsaktivität.

Prognose:

Dank moderner Therapien ist es möglich, das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen. Wichtig ist eine individuelle therapeutische Strategie, die weitere Schübe und Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Nur unter 5% der MS-Patienten entwickeln eine maligne Verlaufsform mit Rollstuhlabhängigkeit in
5 Jahren.

Kopfschmerz

Primäre und sekundäre Kopfschmerzen

Über 200 Arten von Kopfschmerzen wurden bisher von Kopfschmerzspezialisten gezählt. Die „International Headache Society“ (IHS) hat alle Arten von Kopfschmerzen in zwei große Gruppen eingeteilt:

Die primären und die sekundären Kopfschmerzen.

Wenn keine strukturelle Erkrankung für Kopfschmerzen gefunden wird, spricht man von primären Kopfschmerzen (90 % der Fälle). Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Spannungskopfschmerzen, Kopfschmerzen durch Schulter- und Nackenverspannungen, Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen.

Die Auslöser der primären Kopfschmerzen sind vielfältig. Zum Beispiel können zu

  • wenig Schlaf
  • Alkohol und Nikotin
  • seelische Belastungen
  • Flüssigkeitsmangel
  • Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur
  • schlechte Luft oder Lärm

leichte bis starke Kopfschmerzen verursachen.

Dagegen ist für die sekundären Kopfschmerzen (10 % der Fälle) eine strukturelle Ursache zu finden, zum Beispiel Hirnblutungen, Hirnverletzungen, Hirnhautentzündungen und Hirntumoren.

Durch die klinischen und apparativen Untersuchungen, wie EEG, Ultraschall der hirnversorgenden Gefäße sowie die zerebrale Bildgebung können die sekundären Ursachen der Kopfschmerzen diagnostiziert werden.

Migräne:

Migräne ist eine der häufigsten primären Kopfschmerzen und betrifft ca. 15 % der Bevölkerung. Einige der vielen Auslöser der Migräne sind

  • Volumenmangel
  • Stress
  • Fasten
  • Hormonschwankungen und
  • Veränderungen des gewohnten Tagesrhythmus

Die Ursachen für die Erkrankung sind allerdings nach wie vor nicht geklärt. Derzeit werden mehrere Theorien diskutiert. So wird beispielsweise davon ausgegangen, dass bestimmte Botenstoffe im Gehirn der Betroffenen im Ungleichgewicht sind. Vor allem Serotonin, Noradrenalin und CGRP (Calcitonin-Gene-Related-Peptide) scheinen hier eine Rolle zu spielen.

Die Diagnose einer Migräne wird anamnestisch, klinisch und nach dem Ausschluss einer sekundären Ursache gestellt.

Die Therapie der Migräne wird in akuter und prophylaktischer Ebene definiert.

In unserer Praxis bieten wir umfassende klinische und apparative Untersuchungen zur Diagnosestellung der Kopfschmerzen an, außerdem leiten wir eine passende medikamentöse Therapie ein.

Behandlungsspektrum

Diagnostiziert und behandelt werden alle akuten und chronischen Erkrankungen auf neurologischem und psychiatrischem Fachgebiet.

Beispiele auf neurologischem Fachgebiet:
  • Multiple Sklerose
  • Idiopathische und atypische Parkinson-Syndrome
  • andere neurodegenerative Bewegungsstörungen, z.B. Chorea Huntington
  • Demenzerkrankungen
  • Epilepsien
  • Migräne und andere Kopfschmerzerkrankungen
  • Schlaganfälle und chronische Hirndurchblutungsstörungen
  • Hirntumor-Erkrankungen
  • Polyneuropathien
  • Bandscheibenschäden mit Nervenwurzelschädigung
  • Nervenkompressionssyndrome, z.B. Carpaltunnel-Syndrom
  • Muskelkrankheiten

Beispiele auf psychiatrischem Fachgebiet:

  • Depressive Störungen
  • Angststörungen
  • Zwangsstörungen

Ein besonderer Praxisschwerpunkt besteht in der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (mit Unterstützung unserer „MS-Nurse“, einer speziell für die Beratung von MS-Kranken fortgebildeten Arzthelferin) sowie von Patienten mit Parkinson-Syndromen und Demenzerkrankungen.